Business-Talk Anita Wolf, Ceramico

Business Talk mit Anita Wolf von Ceramico

Anita Wolf, Geschäftsführerin CERAMICO Campus Stoob, unter anderem über die Jobaussichten nach der Ausbildung.

2 Min.

GEFRAGT. Anita Wolf weiß: „Absolvent*innen der CERAMICO sind sehr gefragt.“ © Ceramico.at

Wie viele neue Schüler*innen beginnen ihre Ausbildung im September am CERAMICO Campus? Und wie viele sind es insgesamt?
Anita Wolf: 17 Schüler*innen in der Fachschule und 19 Schülerinnen im Kolleg/Aufbaulehrgang. Insgesamt sind es dann 94 Schüler*innen am gesamten Campus.

Wie steht es mit dem Interesse der Mädchen für die Landesfachschule für Fliesen, Keramik und Ofenbau? Werden es mehr bzw. wie wird das Interesse der Mädchen seitens des CERAMICO Campus geweckt?
Das Interesse der Mädchen für unseren Fachbereich ist sehr hoch. Wir haben immer mehr Damen an unserer Schule. Speziell in der Ofenbautechnik, aber auch im Bereich Fliese steigen die Zahlen. Wir beobachten besonders die handwerklichen Fähigkeiten der Schüler*innen, z. B. bei der Fliesenverlegung. „Frauen in der Technik“ wird also bei uns großgeschrieben und gelebt. Wir binden auch die Theorie gut in die Praxis ein und lassen die Mädels die Kombination zwischen Naturwissenschaft und Kreativität perfekt umsetzen. Interessanterweise sind es eher die Burschen, die sich an der Töpferscheibe wohlfühlen, zumal die Keramik teilweise auch Muskelmasse fordert. Aktuell fertigen wir Platten mit einem Einzelgewicht von ca. 70 kg.

Wie wird das Erwachsenenbildungsangebot am CERAMICO Campus angenommen?
Die teilweise sehr langen Wartelisten bei unseren Kursangeboten sprechen für sich. Neben den konstant gefragten Fort- und Weiterbildungen für bereits ausgebildete Fachkräfte in den Berufen Hafner*in, Platten- und Fliesenleger*in und der steigenden Nachfrage bei Hobby­kursen im Bereich Keramik und Töpferscheibe ist die berufsbegleitende Ausbildung auf dem zweiten Bildungsweg aufgrund der hohen Nachfrage ein Hotspot in unserem Kursprogramm. Da viele Fachkräfte immer wieder zu uns kommen, wird die CERAMICO künftig auch Schulungen anbieten. Der Schwerpunkt liegt ab Herbst im Westen. Von Vorarlberg über Tirol bis Salzburg wird es Fortbildungen im Bereich Fliese geben.

Was ist für Sie am Material Ton/Keramik das Besondere?
Keramik ist trotz der technischen Entwicklung sehr ursprünglich geblieben. Die Arbeitsmassen bestehen seit Jahrhunderten aus nahezu denselben unveränderten Inhaltsstoffen (außer bei der hochtechnischen und medizinischen Keramik). Mich persönlich fasziniert aber neben dem Rohstoff vor allem der breite Einsatz und die vielen verschiedenen Produktionsmethoden. Als Chemieingenieurin sind für mich auch die Themen Glasuren und vor allem das Brennen mit seinen vielen verschiedenen Phasen von großer Bedeutung.

Welche Berufe sind nach abgeschlossener Ausbildung am CERAMICO Campus am aussichtsreichsten?
Die Absolventinnen unserer Schule schließen drei Berufe ab: Hafner*in/ Ofenbautechniker*in, Keramiker*in (seit heuer sogar mit der Meisterprüfung) und Fliesen- und Plattenleger*in. ALLE drei Berufe stehen auf der Liste der Mangelberufe. Das heißt, wir haben nach wie vor mehr offene Stellen in diesen Bereichen, als wir Absolventinnen in die Praxis schicken können. Auch die Industrie interessiert sich für unsere Schüler*innen: Speziell in der Bau­chemie oder auch Baukeramik gibt es keine Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich.

www.ceramico.at

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