Schreibtisch mit Lampe, Lichterketten, Bücher und einem Bilderrahmen mit dem Spruch: Dream of things that have never been but someday will be

3 Gründe, warum es ist nie zu spät ist, seine Träume zu verfolgen

Hochzeitsrednerin Corinna Abele erzählt ihre inspirierende Geschichte.

6 Min.

© Pexels/Minan

Wer hat gesagt, dass es ein bestimmtes Alter oder den perfekten Zeitpunkt gibt, um Träume zu verfolgen? Viel zu oft halten uns Zweifel, Ängste oder gesellschaftliche Erwartungen davon ab, das zu tun, was uns wirklich erfüllt. Doch Träume haben kein Ablaufdatum! Hochzeitsrednerin Corinna Abele (Herzreden) ist der beste Beweis dafür: Nach einem Schauspielstudium und verschiedenen beruflichen Stationen hat sie ihre wahre Leidenschaft gefunden – als Hochzeitsrednerin Paare an ihrem schönsten Tag zu begleiten.

In diesem inspirierenden Interview erzählt Corinna Abele von ihrem Weg, den Herausforderungen und dem Mut, den es braucht, um für die eigenen Träume einzustehen. Außerdem teilt sie drei wertvolle Gründe, warum es nie zu spät ist, das Leben nach den eigenen Wünschen zu gestalten und seine Träume zu verfolgen.

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Corinna, du bist Schauspielerin und Moderatorin. Als leidenschaftliche Geschichtenerzählerin, wie du dich selbst beschreibst, hast du nun einen neuen Weg eingeschlagen und bist seit 2024 hauptberuflich Hochzeitsrednerin. Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?

Nach meiner Schauspielausbildung in Köln war die Coronapandemie 2021 noch ein großes Thema, und ich musste mich beruflich neu orientieren. Dadurch bin ich in meine Wahlheimat Salzburg zurückgezogen. Hier habe ich bereits 2016 mein BWL-Studium absolviert und mehrere Jahre im Marketing gearbeitet. Tatsächlich konnte ich einige kleinere Schauspieljobs ergattern und in der Spielzeit 2023/24 am Salzburger Landestheater die Rolle Hilde Wildstrubel im Stück „Blasmusikpop“ spielen.

Hochzeitsrednerin Corinna Abele hält ihre Rede für ein Hochzeitspaar. Im Hintergrund sieht man die Festung Hohenwerfen in Salzburg
© Nathalie Clara Hutter

Mein künstlerischer Werdegang hat mich so sehr geprägt, dass für mich klar war, diesen Weg weiterzuverfolgen – jedoch mit einer finanziellen Sicherheit. Ich habe mich intensiv mit dem Beruf der freien Rednerin auseinandergesetzt und schnell erkannt: Das ist es! Genau der Traumberuf, in dem ich meine künstlerischen Fähigkeiten zum Ausdruck bringen kann. Ich liebe Menschen und ihre einzigartigen Geschichten.

Am Hochzeitstag darf ich die freie Trauung durchführen und eine persönliche Rede halten, die das Brautpaar zu 100 % widerspiegelt. Das sind unglaublich magische Momente – für das Brautpaar, für die Gäste und auch für mich. Als Schauspielerin und freie Rednerin habe ich auf eine gewisse Art und Weise dasselbe Ziel: Ich erzähle Geschichten und möchte Menschen mit wahrhaftigen und authentischen Emotionen berühren.

Heute gibt es so viele Chancen! Es ist nie zu spät, etwas Neues zu wagen.

Corinna Abele

Viele Menschen haben große Träume, aber oft fehlt der Mut, sie zu verwirklichen. Was war für dich der Schlüssel, deine Leidenschaft zum Beruf zu machen?

Den ersten großen Schritt habe ich mit meiner Schauspielausbildung gemacht. Eigentlich völlig absurd, mit 31 zu einem Casting nach Köln zu fahren. Ich hatte einen sicheren Job und keine Vorkenntnisse, aber eine große Leidenschaft, die ich einst als Komparsin am Filmset entdeckt hatte. Offenbar konnte ich im Casting überzeugen und ein neues Kapitel in meinem Leben beginnen. Eine völlig andere Welt! Dieser Unterricht war für mich sogar anspruchsvoller als das BWL-Studium, weil ich mich auf etwas für mich bis dato Unbekanntes einlassen musste. Besonders begeistert war ich vom Sprechunterricht – eine essenzielle Grundlage für meine Arbeit als freie Rednerin.

Der Schlüssel zu meinem Beruf als Traurednerin waren dann die Hochzeiten von Freund:innen. Auch dieses Mal habe ich wieder alles auf eine Karte gesetzt. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! Ich wurde in das Unternehmensgründungsprogramm aufgenommen und konnte so die Ausbildung zur freien Rednerin absolvieren. Seit 2024 bin ich hauptberuflich in diesem Bereich tätig.

Das Wichtigste ist jedoch meine Leidenschaft für diesen Weg. Mir liegt jedes meiner Brautpaare sehr am Herzen, und ich investiere viele Stunden in die Vorbereitung der Reden. Tatsächlich bin ich sogar vor jeder Hochzeitszeremonie aufgeregt – das ist wohl die Künstlerin in mir. Dass ich den 1. Platz des diesjährigen Austrian Wedding Awards in der Kategorie „Freie Trauung“ gewonnen habe, berührt mich sehr. Es ist eine wundervolle Anerkennung meiner Arbeit.

Corinna Abele mit der Austrian Wedding Award Auszeichnung
© Iris Amalia

Wie erkennt man, dass man auf dem richtigen Weg ist?

Das ist wirklich eine gute Frage. Manchmal weiß ich es ehrlich gesagt gar nicht. Aber als freie Rednerin war mir schnell klar, dass dieser Weg der richtige ist, weil ich in diesem Beruf meine vielfältigen Kompetenzen einbringen kann. Dennoch gehören auch viel Einsatz und unternehmerisches Know-how dazu. Ich denke, es gibt keine falschen Wege – alles, was man tut, bringt Erfahrungen mit sich. Vom Schauspiel allein konnte ich nicht leben, aber die Ausbildung ist für meine Arbeit als freie Rednerin ein absoluter Gewinn.

Rückschläge und Zweifel gehören zu jeder Reise dazu. Gab es Momente, in denen du gezweifelt hast? Und wie bist du damit umgegangen?

Ja, definitiv. Nach außen hin sieht immer alles glänzend aus, aber es gab auch viele Momente voller Ängste. Bin ich gut genug? Schaffe ich das? Kann ich davon leben? Diese negativen Glaubenssätze kenne ich gut. Aber statt zu viel zu denken, habe ich einfach gemacht. Selbstverständlich muss ich auch manchmal mit Absagen umgehen und Zweifel kommen immer mal wieder auf. Doch ich habe tolle Dienstleisterkolleg:innen, die mittlerweile Freund:innen geworden sind. Der Austausch mit Gleichgesinnten ist sehr wertvoll, gerade in schwierigen Momenten.

Ein weiterer Punkt ist, dass ich im letzten Jahrzehnt kaum Urlaub gemacht habe – mehr oder weniger aus finanziellen Gründen. Mein Lebensweg hat eben auch seinen Preis. Aber dieses Jahr darf ich eine Hochzeit auf Mykonos begleiten und habe mir dort endlich auch eine kleine Auszeit gebucht (lacht).

Welche 3 Dinge würdest du Menschen raten, die das Gefühl haben, es sei zu spät, ihren Traum zu verfolgen?

1) Netzwerken! Ich bin auf vielen Treffen mit inspirierenden Frauen, die sich erfolgreich beruflich verändert haben oder gerade dabei sind. Deshalb empfehle ich, sich mit anderen auszutauschen und herauszufinden, welche Netzwerke es zur beruflichen Neuorientierung gibt.

2) Expertise und Stärken kennen! Es ist wichtig, die eigenen Fähigkeiten zu reflektieren und auch den wirtschaftlichen Aspekt zu berücksichtigen. Aus- und Weiterbildungen sind eine große Hilfe, um eine echte Expertin auf dem eigenen Berufsweg zu werden.

3) Mut zur Veränderung! Unsere Gesellschaft ist noch stark von Generationen geprägt, für die es normal war, einen Beruf ein Leben lang auszuüben – auch wenn man unglücklich war. Heute gibt es so viele Chancen! Es ist nie zu spät, etwas Neues zu wagen. Mut, Leidenschaft und die Bereitschaft, einen neuen Weg zu gehen, sind der Schlüssel zum Erfolg.

MEHR ÜBER DIE AUTORIN DIESES BEITRAGS

Elisabeth Trauner
© Privat

Elisabeth Trauner ist Redakteurin bei Unser SALZBURG und mit Stift, Block und Herz immer zur Stelle, wenn Menschen spannende Geschichten zu erzählen haben. Sie hört Podcasts, braucht Krimis und True Crime-Dokus zum Einschlafen und probiert gerne neue Kochrezepte aus, die aber meistens komplett schief gehen.

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