Strand im Sommer von oben

Reisetrends 2026: Urlaub mit Sinn

Whyever we go

7 Min.

© Pexels/Dmitry Limonov

Die Reisetrends 2026 zeigen, dass Fernweh heute mehr mit Sinn und Selbstfürsorge zu tun hat als mit Sonne, Strand und Souvenirs.

Die Kalender für 2026 sind noch fast jungfräulich, aber in den Köpfen vieler Reisender ist längst alles verplant: Wohin geht es dieses Jahr? Muss es weit weg sein oder reicht auch ein Abenteuer vor der Haustür? Eines ist sicher: 2026 verändere sich, vor allem warum wir aufbrechen, sagt Dr. Florian Aubke, Leiter des Studienbereichs Tourismus und Hospitality Management an der FHWIEN der WKW. Und auch Studien von Booking, TUI und Skyscanner zeigen: Wir reisen bewusster und persönlicher und manchmal sogar ein bisschen experimentierfreudiger. Ganz oben auf der Bucketlist stehen Destinationen wie Sri Lanka, Japan und Barbados – exotisch, fern und inspirierend. Aber auch Albanien, die Kapverden oder die Azoren locken mit Authentizität statt Massentourismus. Und doch: Für viele Österreicher:innen liegt das Glück auch weiterhin nah: Zwischen Adria und Alpen, in Italien, Kroatien oder im eigenen Land. Reisen heißt 2026 weniger „weg sein“, sondern mehr „bei sich ankommen“.

Berge und Mond
© Pexels/Eberhard Grossgasteiger

Back to nature

Lieber Wald statt WLAN.

Raus aus dem Alltag, rein ins Grüne: Die Sehnsucht nach Natur prägt auch 2026 das Reiseverhalten. Laut TUI ist die Landschaft für viele das wichtigste Kriterium bei der Zielwahl, denn immer mehr Reisende sehnen sich nach einer Auszeit in der Natur, weg vom hektischen Alltag und der ständigen Reizüberflutung der Städte. Statt Sehenswürdigkeiten oder Cluburlaub geht der Trend zu stillen, naturnahen Erlebnissen. Ob beim Vogelbeobachten, Wandern in unberührten Wäldern, Angeln an einsamen Seen oder Kräutersammeln in den Alpen – die Natur wird zunehmend zum Rückzugsort, an dem man sich selbst wiederfindet. „Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist da. Reisende setzen instinktiv auf umweltbewusstere Gewohnheiten, wie ruhige Outdooraktivitäten oder die Wahl weniger bekannter Destinationen“, erklärt Tourismusexperte Dr. Florian Aubke. Dabei hilft auch Technologie: Apps zur Pflanzenbestimmung oder KI-basierte Routenempfehlungen machen es einfacher denn je, die Wildnis zu erkunden. Der neue Luxus heißt Stille und wer sie gefunden hat, merkt schnell: weniger ist mehr.

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Taste Tourism

Schmecken, was die Welt bewegt.

Essen bleibt der wohl köstlichste Grund zu reisen. 2026 boomt der kulinarische Tourismus, und zwar nicht nur in Sternerestaurants. Wer wirklich eintauchen will, geht auf Supermarktsafari und erkundet lokale Märkte, Mini-
Marts oder Feinkostläden, um neue Produkte zu entdecken. Besonders spannend: Viele Reisende probieren dabei bewusst unbekannte Spezialitäten, die es zu Hause nicht gibt, oder lassen sich von regionalen Traditionen inspirieren. Wer es noch intensiver mag, nimmt an Kochkursen teil, besucht Streetfood-Touren oder probiert traditionelle Zubereitungsarten direkt bei den Einheimischen. Laut Skyscanner stöbern zwei Drittel der Reisenden auf jeder Reise durch Supermärkte auf der Suche nach dem Geschmack des Alltags. Gleichzeitig geben laut TUI fast die Hälfte ihr Urlaubsgeld am liebsten für Essen aus. Denn wer probiert, versteht: Kulinarik ist Kultur.

Campingbus bei Sonnenuntergang
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Indie Travel

Allein, aber nicht einsam.

Selbst planen, selbst entscheiden, selbst erleben: „Indie Travel“ steht für absolute Unabhängigkeit. Kein fixes Programm, kein Gruppenzwang, kein Müssen. Reisende gestalten ihre Route nach Lust und Laune, ob solo, zu zweit oder in kleiner Runde. „Persönliche Wunschreisen wollen nicht aufgeschoben werden, daher wartet man auch nicht mehr auf eine Begleitung“, sagt Dr. Florian Aubke. Genau dieses Bedürfnis nach Freiheit lässt Solo-Trips weiter boomen. Dabei darf es ruhig mal unbequem sein, Hauptsache authentisch und erlebnisreich. Viele verzichten laut TUI bewusst auf Luxus, wenn das Abenteuer dafür einzigartig ist. Indie Travel bedeutet, die Reise wirklich auf die eigenen Bedürfnisse zuzuschneiden: spontane Tagesausflüge, ungewöhnliche Unterkünfte oder Aktivitäten, die man sonst nie ausprobiert hätte. Es geht um Selbstbestimmung, Spontaneität und die Freude daran, die Welt auf eigene Faust zu entdecken. Indie Travel öffnet die Türen zu eigenen Abenteuern, überraschenden Begegnungen und Erfahrungen, die man sonst nirgends findet.

Frau von hinten in Bibliothek
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Book-Packer

Urlaub zwischen den Seiten.

Reiselust trifft Leselust: Immer mehr Menschen lassen sich von ihren Lieblingsbüchern zu neuen Abenteuern entführen. Ob in die historischen Bibliotheken Dublins, zu den verwunschenen Märchenschlössern Böhmens oder in die mystischen Wälder Skandinaviens – Literatur wird immer mehr zum Reiseführer. Besonders das Genre Romantasy, das Romantik und Fantasy vereint, entfacht die Fantasie und inspiriert zu Urlaubswelten, in denen alles möglich scheint. Maskenbälle, mittelalterliche Burgen oder Feenwälder werden durch die Literatur lebendig. Laut Booking interessieren sich mittlerweile über die Hälfte der Reisenden für solche von Fantasie und Literatur inspirierten Reisen. KI-basierte Tools helfen dabei, die passenden Ziele zu finden, sodass das Eintauchen in eine fiktive Welt nicht nur auf den Seiten eines Buches stattfindet, sondern zur lebendigen Reise wird – die Reise wird so zur Fortsetzung der eigenen Geschichte.

Sterne
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Astro Travel

Wenn die Sterne die Route bestimmen.

Horoskope bestimmen nicht nur den Tag, sondern neuerdings auch die Destination. „Astro-Travel“ heißt der Reisetrend, bei dem Reisende ihre Urlaubspläne nach Sternzeichen, Mondphasen oder energetischen Orten ausrichten. Manche würden sogar umbuchen, wenn Merkur rückläufig ist – kein Scherz. Besonders junge Reisende entdecken Astrologie als Weg zur Selbstfindung und wählen Reiseziele, die mit ihrer Sternenkonstellation harmonieren. So kann der leidenschaftliche Skorpion zu den mystischen Highlands in Schottland aufbrechen, um sich bei intensiven Erlebnissen zu entfalten, während der bodenständige Stier eher die türkische Riviera oder die Küste Kroatiens ansteuert – Orte, die Entspannung und kulturelle Fülle versprechen. Auch das richtige Timing spielt eine Rolle: Eine Reise während eines Neumonds kann etwa für den Start eines neuen Kapitels im Leben stehen, während ein Urlaub in einer bestimmten Mondphase das eigene spirituelle Wachstum fördern soll. Ob Meditation zur Sonnenwende, Vollmondritual am Strand oder Pilgerreise zu mystischen Kraftorten – 2026 steht der Weg zur inneren Balance buchstäblich in den Sternen.

Frau schaut in die Ferne
© Unsplash/Thiago Rocha

Multistop Holiday

Ein Ticket, viele Abenteuer.

Warum sich auf ein Ziel festlegen, wenn man gleich mehrere erleben kann? Der „Multistop Holiday“ ist der perfekte Reistrend für alle, die Vielfalt lieben und mehrere Reiseziele in einer Tour verbinden möchten. Statt nur eine Stadt oder Region zu besuchen, geht es 2026 darum, mit nur einer Anreise verschiedene Facetten eines Landes zu entdecken – sei es ein Roadtrip durch Andalusien, von Malaga bis Sevilla, oder eine Inselhopping-Tour entlang der kroatischen Küste. Laut TUI gewinnt diese flexible Reiseform immer mehr an Beliebtheit, da sie Städte, Strände und Natur miteinander kombiniert. Perfekt für alle, die das Gefühl haben, nicht stillsitzen zu können oder einfach alles auf einmal wollen. Und ganz nebenbei ist der Multistop-Urlaub oft auch günstiger, denn mit einer großen Anreise kann man mehrere Highlights in einer Tour erleben.

Zug fährt auf einer herbstlichen Brücke
© Unsplash/Tamara Menzi

Train Travel

Ankommen, ohne abzuheben.

Zugreisen erleben ein goldenes Comeback. Nachhaltig, entschleunigt und mit Panoramablick werden sie wieder zum echten Erlebnis. Laut TUI planen über 60 Prozent der Reisenden ihren Sommerurlaub in Europa – perfekt für die Schiene. Nachtzüge verbinden Städte wie Wien, Paris oder Budapest, und neue Routen entstehen quer durch den Kontinent, sodass selbst entlegene Ziele bequem erreichbar werden. Statt Boardingstress und Jetlag gibt es Fensterkino, entspannte Stunden zum Lesen oder Arbeiten und die Möglichkeit, die Landschaft in Ruhe vorbeiziehen zu lassen. Immer mehr Anbieter:innen setzen auf Komfort und Service, von Liegesesseln über Bordrestaurants bis hin zu speziellen Themenabteilen für Kultur- oder Gourmetreisen. Wer Zug fährt, zeigt: Bewusstsein kann bequem sein.

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