Vulvakunst

Vulvakunst: Ein Hoch auf die Weiblichkeit

Vulvakunst als Mittel zur Gleichberechtigung und Selbstliebe

3 Min.

Unsplash/Malvestida

Vielfalt, Inklusion, Gleichberechtigung sowie Individualität werden immer häufiger mittels Kunst zum Ausdruck gebracht. Und genau das soll auch mit Vulvakunst erreicht werden. Ziel ist es, die Weiblichkeit in den Vordergrund zu rücken und die Schönheit und Einzigartigkeit der weiblichen Anatomie und des weiblichen Geschlechts zu feiern.

Das Motto? Gegen patriarchale Strukturen anzukämpfen und sich für Female Empowerment, Offenheit und Akzeptanz einzusetzen.

Während die Vulva bisher fast immer versteckt oder gar als Tabuthema behandelt wurde, wird sie heute immer häufiger bildlich dargestellt und somit auch endlich sichtbarer. Doch das stößt nicht bei allen auf gleichermaßen Begeisterung.

Vulvakunst
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Aufklärung als Randthema

Auch in der Schule wird die Vulva gewöhnlicherweise nur als Randthema behandelt, wenn es um sexuelle Aufklärung geht. Viele wissen nicht einmal wirklich, wie eine Vulva eigentlich aussieht oder denken, dass eine Vulva so auszusehen hat, wie sie es in der Pornografie zu sehen bekommen.

Doch in der Pornografie werden surreale Schönheitsideale vermittelt. Schönheitsideale, die so gar nicht existieren. Das hat Unsicherheit und Schamgefühle zur Folge. Doch es gibt nicht „die eine perfekte Vulva“. Alle Vulven sind für sich einzigartig und nicht miteinander vergleichbar und das ist auch gut so.

Was ist Vulvakunst?

Die Einzigartigkeit einer jeden Vulva kommt in der Vulvakunst zum Ausdruck, wie beispielsweise der Malkurs von Artnight erklärt. Die künstlerische Gestaltung des weiblichen Geschlechtsorgans kennt keine Grenzen. Die Vulva wird etwa auf Fotos, Gemälden oder auch als Skulptur künstlerisch dargestellt.

Ob mit Acrylfarben gemalt oder in Gips gegossen – die Stile und Techniken können unterschiedlicher nicht sein. Teils wird die Vulva sehr realitätsgetreu und natürlich abgebildet, teils sehr surreal und verzerrt.

Doch der Hintergedanke und das Vorhaben sind stets dieselben: die Einzigartigkeit jeder einzelnen Frau hervorzuheben. Sexualität, Identität, Körperbild, Scham und Selbstakzeptanz beziehungsweise Selbstliebe sind nur einige der Themen, auf die aufmerksam gemacht werden soll.

Neben der Schönheit der weiblichen Genitale soll mittels Vulvakunst verdeutlicht werden, dass die Vulva keineswegs etwas ist, für das man sich schämen sollte.

Doch leider ist das in vielen Kulturen immer noch der Fall. Viele sind leider noch immer der Meinung, dass die weiblichen Geschlechtsorgane versteckt werden sollten und sehr wohl etwas seien, für das man sich schämen müsse.

Mit der künstlerischen Darstellung der Vulva soll ein Beitrag zu feministischen Bewegungen geleistet und den gesellschaftlichen Normen und den vielen Tabus bezüglich des weiblichen Körpers der Kampf angesagt werden.

Doch nicht nur das Körperbild und die Selbstliebe der Frau sollen mithilfe von dieser Kunstform verbessert werden. Personen aller Geschlechter sollen sich dabei angesprochen fühlen und auf allgegenwärtige Problematiken wie Geschlechterungleichheit, Körperbildprobleme und sexuelle Stigmatisierung aufmerksam gemacht werden.

Die Vulvakunst wird dabei als wirksames Werkzeug zur Sensibilisierung und für soziale Veränderungen angesehen, um dazu aufzurufen, aus tief verwurzelten Denkmustern auszubrechen.

Über die Autorin

Hanna Lechner Porträtfoto
© Francesco Salvatori

Hanna Lechner ist Praktikantin bei der TIROLERIN. Sie liebt es, sich kreativ auszuleben, sei es beim Schreiben, Musizieren oder Zeichnen. Ihre Abenteuerlust lockt sie oft für spontane, teils auch mehrmonatige Reisen ins Ausland – und zwar am liebsten nach Bella Italia. Zu ihren Stärken zählen definitiv ihr Optimismus und ihre Begeisterung für Neues.

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