
Energetikerinnen: Zwei Schwestern eine Gabe
Heilung zwischen Schulmedizin und Energie. Die Energetikerinnen Bettina und Judith sind Zwillinge und waren schon immer „spürig“.
Wir trafen Bettina Joszt-Eidler und Judith Halwax-Eidler im Haus von Bettina in Dörfl im Mittelburgenland.© Vanessa Hartmann
Sie haben bisher sämtliche Interviewanfragen von anderen Medien abgelehnt. Warum dann jetzt? „Als du mich angerufen hast, Nicole, wusste ich sofort, das passt. Nun ist der richtige Zeitpunkt. Ich freue mich, dass ihr das Thema jetzt aufgreift, weil vieles, was nicht greifbar ist, immer als Esoterik abgetan und sofort in eine Schublade gesteckt wird. Dabei waren wir selbst unsere größten Kritikerinnen.“
Bettina Joszt-Eidler und Judith Halwax-Eidler starteten ihre berufliche Laufbahn als Krankenschwestern, bildeten sich zur Pädagogin für Gesundheits- und Krankenpflege weiter und unterrichten heute in Pflegeschulen. Neben Fortbildungen im Bereich der Psychoonkologie (sie begleiten viele Krebspatient*innen) haben die Schwestern auch den Master of Palliativ Care gemacht. Neben der Schulmedizin entdeckten sie schon früh eine weitere Dimension der Heilung: die Energiearbeit. Was als persönliche Erfahrung begann, ist heute ihre Berufung.
Wann habt ihr gemerkt, dass ihr mehr spürt als andere?
Bettina: Schon als Kinder. Unsere Eltern haben das meist nicht verstanden und abgetan. Unser Elternhaus grenzte direkt an die Mauer des Judenfriedhofs in Lackenbach. Wir haben sehr viele Emotionen wahrgenommen, konnten das aber nicht zuordnen.
Vor über 20 Jahren haben wir dann nebenberuflich eine ontologische Kinesiologie-Ausbildung gemacht, das war unser Einstieg in die Energiearbeit. Wir haben anfangs hauptsächlich mit unseren eigenen Kindern und mit Familienmitgliedern gearbeitet, dann kamen immer mehr Kinder aus dem Umfeld und auch Erwachsene, denen wir helfen konnten – und so wurde das immer mehr.
Judith: Ein Schlüsselerlebnis zu Beginn war ein Erlebnis mit unserem schwer kranken Opa. Ein iranischer Arzt hat uns einen Heiler empfohlen und dieser hat uns gesagt, dass wir das auch können. Denn grundsätzlich kann jede und jeder sich mit diesem Heilbewusstsein verbinden. Eine meiner Mentorinnen meinte: Klavierspielen kann auch jeder lernen, aber manche bringen ein gewisses Talent mit, lernen es leichter und können es am Ende besser als andere.
Wir waren am Anfang verunsichert, auch weil wir keine Ausbildung diesbezüglich hatten. Wir lernten sehr viel bei Dr. Hans Gerber, dem Begründer der Geistheilung in Österreich (Anm.: Gerber gründete 1982 in Wien das „Zentrum für Geistige Heilweisen“). Bis heute sind wir mit einigen aus unserer damaligen Gruppe verbunden und treffen uns regelmäßig zum Austausch und für gegenseitige Unterstützung.


Wie wird das genau genannt, was ihr macht?
Bettina: Im Grunde nennt man das Geistheilung bzw. Energiearbeit. Das große Problem ist: Du kannst einfach ohne jegliche Ausbildung ein Gewerbe als Energetiker*in anmelden, Bachsteine bemalen und sagen, die bringen das und jenes. Viele schwarze Schafe haben diese Branche in Verruf gebracht. Deshalb ist es wichtig, genau hinzuschauen. Seriosität zeigt sich dadurch, dass nichts versprochen wird und dass die Bezahlung keine unverschämten Dimensionen annimmt.
Und auch das muss gesagt sein: Du kannst nur heilen, was deine Seele zulässt. Wenn in deinem Lebensplan festgeschrieben ist, dass du gewisse Erfahrungen zu machen hast, dann ist das so. Wir erleben es jetzt bei unserem Vater. Wir haben ihm schon bei vielen Krankheiten helfen können, aber jetzt leidet er an einer Erkrankungen, bei der wir ihm nicht helfen können, außer die Symptome zu verbessern.
Wie geht ihr vor? Seht ihr konkrete Bilder oder wisst ihr einfach plötzlich, was der Person fehlt?
Bettina: Zuerst verbinden wir uns mit dem Heilbewusstsein. Das ist wie ein energetischer Strahl, der sich durch alle Dimensionen zieht. Zu Beginn habe ich klare gesundheitliche Diagnosen gesehen, Krankheiten. Diesen Kanal habe ich aber geschlossen. Ich will nicht sehen, wie schwer krank jemand ist, wenn der/die Patient*in es selbst noch nicht weiß. Ich bleibe aber natürlich im Energiekörper und spüre, wenn etwas unstimmig ist.
Dann mache ich den/die Klient*in darauf aufmerksam, sich dieses oder jenes Organ anschauen zu lassen. Ich sehe auch oft Bilder. Wenn ich diese dann dem/der Klient*in beschreibe, wissen die Leute oft ganz genau, was ich meine. Oder eine Mutter hat mir einmal gesagt, dass ihr Kind ihr genau von diesen von mir beschriebenen Bildern aus seinen Träumen erzählt.
Judith: Bei mir ist der Vorgang so, dass ich hellwissend bin. Ich habe plötzlich eine Diagnose, ein Wort im Kopf. Dem konnte ich lange nicht vertrauen. Aber mittlerweile weiß ich: Wenn mir etwas in den Kopf kommt, dann stimmt es.
Ihr sagt, ihr seid selbst eure größten Kritikerinnen gewesen. Inwiefern habt ihr an euch gezweifelt?
Judith: Am Anfang brauchten wir Beweise. Die bekamen wir dann erstmalig bei der Energiearbeit mit unserem Vater, als er vor ca. zehn Jahren einen Herzinfarkt hatte. Beim Absterben von Herzmuskelzellen steigt in den ersten zwei Tagen ein Enzymwert im Blut und normalisiert sich nach zwei bis sechs Tagen – bei ihm hat er schon nach sechs Stunden zu sinken begonnen. Das konnte nicht erklärt werden – und bei einer Herzkatheteruntersuchung konnten keine Veränderungen an den Herzkranzgefäßen festgestellt werden. 2018 hatte er an einem Abend eine Hirnblutung – wir haben mit ihm gearbeitet, die Halbseitenlähmung und die Gleichgewichtsprobleme waren schon am nächsten Vormittag verschwunden sowie auch die Blutung, wie das Kontroll-MRT am nächsten Tag gezeigt hat.
Wir waren damals noch viel zu feig, um den Ärzt*innen zu sagen, was wir gemacht haben. Aber uns wurde bewusst, wie real unsere Fähigkeiten sind. Die Energiearbeit trennen wir jedoch ganz klar von unserer Arbeit als Pflegepädagog*innen, wir vermischen diese Welten nicht, weil das an den Schulen nicht unser Auftrag ist. Doch wir glauben, dass die Wertigkeit in der Gesellschaft für dieses Thema immer größer wird.
Bettina: Uns war immer wichtig: Die Kombination aus Schulmedizin und Energiearbeit. Jeder, der dir sagt, er heilt dich mit seinen Methoden und du sollst die Schulmedizin vergessen, handelt grob fahrlässig.
Wenn die Not groß ist, vertrauen die Leute leider viel zu schnell falschen Versprechungen. Was sind die häufigsten Anliegen, weswegen Menschen zu euch kommen?
Bettina: Viele Menschen kommen komplett energielos und wollen wieder aufgerichtet werden oder sie merken, dass sie an einem Punkt in ihrem Leben stehen, wo sie immer wieder gegen eine imaginäre Wand laufen. Auch Burn-out und Depressionen sind weit verbreitet. Viele kommen mit akuten Schmerzen und Erkrankungen, z. B. Bandscheibenvorfall, Rückenschmerzen etc., Kinder oft mit Neurodermitis, Schulängsten oder Schlafproblemen.
Judith: Wir begleiten auch sehr viele Krebspatientinnen zwischen den Chemotherapien.
Wie geht ihr mit Kritik oder skeptischen Menschen um?
Judith: Mittlerweile sind wir so gefestigt, dass wir mit Kritik umgehen können. Wir haben schon vielen Menschen geholfen. Kritiker*innen wird es immer geben, aber wir verbiegen uns nicht mehr, das mussten wir auch erst lernen. Wir haben weder eine Website noch Social-Media-Kanäle – die Leute kommen nur durch Mundpropaganda zu uns.
Bettina: Die Skeptiker*innen sind uns oft sogar noch lieber als diejenigen, die mit übersteigerten Erwartungen zu uns kommen. Wir hatten schon viele Männer bei uns in der Praxis sitzen, die von ihren Frauen angestiftet wurden, zu kommen. Diese sind dann oft die treuesten Kunden geworden und kommen regelmäßig.
In Ländern wie Deutschland und der Schweiz gibt es bereits wissenschaftliche Studien zur Wirkung von Energiearbeit. In Österreich bleibt das Thema oft in der Esoterik-Schublade. Dabei wäre es so sinnvoll, sie ins Gesundheitssystem zu integrieren. Wie es Physiotherapeut*innen in Krankenhäusern gibt, könnte es auch Geistheiler*innen und Energetiker*innen in den Spitälern geben, die unterstützend zur Schulmedizin arbeiten. Wir sind davon überzeugt, diese Zeit wird kommen.
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