Energie-Revolution einer Hotellegende

Das Bio-Hotel Stanglwirt eröffnet seit hauseigenes BIO-Energie-Kraftwerk. Joko Winterscheidt übernimmt Patenschaft.

4 Min.

Die Familie Hauser lud zur offiziellen Eröffnung des Heizkraftwerks (c) Skyline Medien

Klimapositives Wirtschaften ist im Bio-Hotel Stanglwirt seit jeher selbstverständlich. Im Einklang mit der Natur zu arbeiten ist das Grundprinzip und wohl auch die Erfolgsformel des Tiroler Hotels mit Legendenstatus und einer über 400-jährigen Geschichte. Bio und Nachhaltigkeit standen hier auf der Tagesordnung, noch bevor internationale Trends die Schlüsselwörter für sich vereinnahmt und kommerzialisiert haben. Sie waren und sind in Selbstverständlichkeit und ursprünglicher Tradition von der Landwirtschaft bis zur Küche verwurzelt. Damit das so bleibt und man gleichzeitig mit der Zeit gehen kann, gehen die beiden Gastgeber-Generationen Balthasar und Magdalena Hauser sowie ihre Kinder Maria, Elisabeth und Johannes Hauser stetig einen Schritt weiter.

BIO-ENERGIE KRAFTWERK ALS LEUCHTTURMPROJEKT

Das neue Kapitel in Sachen Innovation und Nachhaltigkeit lässt international aufhorchen. Als weltweit erster Hotelleriebetrieb mit einer Anlage dieser Art hat das Hotel kürzlich sein hauseigenens BIO-Energie-Kraftwerk präsentiert. Das Ziel: Strom und Wärme klimafreundlich zu erzeugen und in einem geschlossenen Kreislauf zu nutzen. Herzstück der Anlage ist eine Holzvergaser-Technologie der Tiroler Firma SynCraft. Naturbelassenes, PEFC RED II zertifiziertes Hackgut und Schadholz aus der Region werden dabei in Holzgas umgewandelt und in einem hocheffizienten Gasmotor von Innio Jenbacher genutzt. Die entstehende Wärme fließt direkt in den Hotelbetrieb sowie in die Brennstofftrocknung. „Ein Paradebeispiel für Kraft-Wärme-Kopplung auf höchstem Niveau,“ sind die Gastgeber stolz. Der erzeugte Strom wird direkt in den Stanglwirt eingespeist, eine Belastung des örtlichen Stromnetzes fällt somit weg. Mit einer elektrischen Leistung von bis zu 550 kW deckt das Kraftwerk ressourcenschonend, emissionsarm und wirtschaftlich einen Großteil des betrieblichen Energiebedarfs ab. Damit wird das öffentliche Stromnetz nicht belastet, gleichzeitig entsteht ein 550 kW-Fenster für die Einspeisung von zusätzlichem PV-Strom. „So schaffen wir Platz für erneuerbare Energien und leisten einen zusätzlichen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel,“ erklären Balthasar und Johannes Hauser.

Balthasar und Johannes Hauser investieren in die Zukunft (c) Skyline Medien

Als wertvolles Nebenprodukt des Prozesses entsteht Pflanzenkohle – und die ist ein echter, natürlicher Allrounder für verschiedene Einsatzbereiche, vor allem in der Landwirtschaft, Sie verbessert Böden, speichert Wasser und Nährstoffe – und vor allem bindet sie dauerhaft rund 20 % des im Holz enthaltenen Kohlenstoffs. Damit wird CO² aus dem natürlichen Kreislauf entzogen und die Anlage leistet einen aktiven, klimapositiven Beitrag weit über Tirol hinaus. Das eingesetzte nachhaltige Waldhackgut und Schadholz stammt ausschließlich aus der Region und wird über kurze Transportwege angeliefert. In einer modernen Hackgutlagerhalle mit Trocknungsanlage und vollautomatischem Kranbetrieb wird der Rohstoff optimal aufbereitet. So entstehen kurze Wege und regionale Wertschöpfung.

Johannes Hauser in der Anlage (c) Skyline Medien

STARKE PARTNERSCHAFT

Die Umsetzung der 11 Millionen Euro teuren Anlage ist nicht nur ein Leuchtturmprojekt für die Zukunft der internationalen Hotellerie, sondern auch ein Zeichen für einen starken regionalen Schulterschluss mit den Tiroler Technologiepartnern – SynCraft als Technologieentwickler und Innio Jenbacher als Motorenlieferant. Gemeinsam setzen sie ein starkes Zeichen für Innovation, Regionalität und Umweltverantwortung. Die Stanglwirt BIO-Energie zeigt eindrucksvoll, dass ökologische Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können – wenn man die Wichtigkeit der Thematik erkennt und bereit ist, entsprechende Investitionen zu tätigen. In einem Bereich, in dem es weltweit noch viel Nachholbedarf gibt, bleibt der Stanglwirt als Traditionshaus ein Pionier im Einklang von Luxus und Natur, der mit großen Schritten vorangeht.

Als Pate des Projekts konnte Fernsehstar und Stanglwirt-Freund Joko Winterscheidt gewonnen werden und hatte gemäß seines Rufes den passenden Schmäh zur Hand, als das Kraftwerk am 20. Oktober eröffnet wurde: „Mein Freund Matthias Schweighöfer, auch Gast beim Stanglwirt, ist Pate eines Lippizzaners. Als man mich um die Patenschaft fragte, dachte ich: Matthias ein Pferd, ich gleich ein Kraftwerk – klar habe ich Ja gesagt und bin jetzt stolzer Pate!“

Joko Winterscheidt übernimmt die Patenschaft für die Anlage (c) Skyline Medien

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