Intimpflege Papaya

Intimpflege: Als Frau musst du nur eines beachten

Sauber im Schritt: Am besten ohne Produkte

5 Min.

©Unsplash/charlesdeluvio

Die tägliche Gesichtsreinigung ist für viele ein schönes Achtsamkeitsritual. Gerne integrieren wir in dabei einen Beautytrend wie Skin Cycling. Bei der Intimzone tun wir uns viel schwerer: Manche Frau fühlt sich unwohl oder unsauber, wenn Ausfluss die Unterhose verziert, die Vagina riecht oder die Intimzone während der Menstruation blutverschmiert ist. Und greift darum zu Intimwaschlotionen, etwa vor der nächsten Kuschelstunde plus gutem Sex und der richtigen Portion Lust. Das ist keine gute Idee. Was es für die Intimpflege der Frau wirklich braucht? Die Antwort ist kurz und knapp: warmes Wasser. Mehr nicht. Seifen, Duschgels, Lotionen, Sprays und Puder sind überflüssig und schaden oft mehr, als sie nützen.

Vagina und Vulva – was ist was?

Die Begriffe Vulva und Vagina kennen wir, doch viele Frauen sind unsicher, wo das eine aufhört und das andere anfängt. Darum eine kurze Begriffserklärung:

Die Vulva ist das äußere Geschlechtsorgan der Frau. Sie umfasst äußere und innere Schamlippen, den Venushügel, die Klitoris (Kitzler) und den Scheidenvorhof, also den Eingang zu Harnröhre und Vagina.

Die Vagina, auch Scheide genannt, liegt innen und ist das Fortpflanzungsorgan der Frau. Sie ist ein dehnbarer, muskulärer Schlauch und circa acht bis zehn Zentimeter lang.

Intimpflege: 7 Tipps für die Frau

Vulva und Vagina reinigen sich größtenteils selbst. Um sie sauber zu halten, braucht frau nicht viel. Hier einige Tipps, damit du dich untenherum wohl fühlst und deine Intimzone gesund bleibt:

1. Nur Wasser an die Vulva

Intimpflege NUR mit Wasser
© Getty Images/RusN

Wie du die Vulva als „Vorhof“ zur Vagina pflegst, hat Auswirkung auf die Scheide: Deren Milieu ist mit einem pH-Wert von etwa 3,8 etwas saurer als die Haut. Verantwortlich dafür sind Milchsäurebakterien, die sich nur in ausreichend saurem Milieu pudelwohl fühlen. Sie schützen die Vagina vor Bakterien und Pilzen. Damit das auch so bleibt, solltest du deine Vulva nur mit lauwarmen Wasser waschen. Das reicht völlig!

Dennoch ist das Gefühl von Sauberkeit im Intimbereich auch Kopfsache – wenn du dich ganz ohne Produkte nicht gut fühlst, nimm nur ph-neutrale Waschsyndets (gibt es in jedem Drogeriemarkt), um die zarte Haut von Vulva und Vulvalippen sanft zu reinigen. Stark duftende und hautreizende Seifen oder Duschgels bitte nicht verwenden.

2. Und die Vagina? Einfach in Ruhe lassen

Die Vagina gar nicht säubern, sie reinigt sich selbst: Dein vaginaler Ausfluss ist ein Zeichen dafür, dass dieser Reinigungsprozess einwandfrei funktioniert. Darum den Ausfluss bitte nicht als Störfaktor wahrnehmen – er ist völlig natürlich. Binnen acht Stunden scheidet die Vagina im Schnitt 1,55 Gramm von dem weißlich-gelben Sekret aus, um den Eisprung herum ca. 1,95 Gramm.

Eine nette Beschreibung für das, was die Vagina da täglich absondert – und übrigens je nach Zyklus in der Konsistenz leicht variert –  gibt Gynäkologin Sheila De Liz in ihrem Ratgeber „Unverschämt“: Frauen sollten den Fleck im Slip am Ende des Tages „wie ein kleines Post-it unserer Vagina verstehen.“

Einen Termin bei deiner:m Frauenärzt:in brauchst du nur vereinbaren, wenn du üblen Geruch, ein unangenehmes Jucken oder Brennen, bröckeligen oder gelb-grünlich verfärbten Ausfluss feststellst. Das sind Anzeichen dafür, dass deine Vaginalflora aus dem Gleichgewicht geraten ist. Arzt oder Ärztin werden mit dir besprechen, ob du die saure Flora mittels Zäpfchen, Cremes oder oral einzunehmender Milchsäurepräparate wieder in Ordnung bringst.

Anatomischer Aufbau Vagina / Gebärmutter
© Getty Images/Menshalena

3. Was ist mit Seife, Lotion, Vaginalspülung und Co.?

Seifen, Intimwaschlotionen, Sprays, Deos, Enthaarungsgele und selbst Vaginalspülungen nur mit Wasser zerstören das saure Milieu der Scheide. Kanadische Wissenschaftler:innen stellten in einer Studie fest: Probandinnen, die Intimwaschlotionen und Co. verwendeten, litten 3,5-mal öfter an einer bakteriellen Infektion und 2,5-mal häufiger an Harnwegsinfekten. Klares Veto also für jegliche Pflegeprodukte für die empfindliche Vagina!

4. Waschlappen: Ja, aber …

Waschlappen sind Bakterienschleudern und können die empfindliche Haut im Intimbereich reizen. Wenn dir Wasser allein zu wenig ist, darfst du trotzdem zum Waschlappen greifen. Verwende den Lappen aber immer nur einmal. Reinige damit sanft deinen Intimbereich und wasche den Waschlappen danach bei 60 Grad, um Bakterien und Keime abzutöten.

5: Intimpflege beginnt mit dem Slip der Frau

Auch mit deiner Unterwäsche hast du Einfluss auf eine gesunde Intimzone: Wechsel deine Slips täglich und wasche sie bei 60 Grad. Willst du deiner Vaginalflora einen Gefallen tun, greifst du zu Unterhosen aus atmungsaktiver Bio-Baumwolle. Doch, die gibt es auch in sexy!

Slip bei der Intimpflege
© msbirgith/Msbirgith

6. Vaginalpilze lieben Zucker

Isst jemand mit einer Pilzinfektion viel Zucker, schlemmt der Scheidenpilz eine Etage tiefer genüsslich mit. Frauen, die zu Pilzinfektionen neigen, sollten darum zuckerhaltige Lebensmittel auf ein Minimum reduzieren, um ihre Intimzone gesund zu halten.

7. Vor der Intimpflege: Hände waschen

Vor der Intimpflege (und jeglichem intimen Kontakt untenherum) gilt, wie auch vor dem Essen: Hände waschen nicht vergessen! Mit unseren Händen fassen wir so viel an, dass sich potentiell immer Bakterien darauf finden, die das Scheidenmilieu stören können. Für eine gepflegte Intimzone wäscht sich frau zuerst die Hände, dann die Vulva.

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