© Vanessa Hartmann
Kürzlich sagte eine Freundin zu mir: „Ich halte das alles nicht mehr aus – überall nur Schwere!“ Und der Satz machte mich nachdenklich. Vielleicht ist das genau das Problem: Wir glauben, Schwere sei etwas, das wir aushalten müssen, statt etwas, das uns erdet. Mittlerweile glaube ich, im Schweren liegt etwas, das uns wirklich trägt: Bedeutung.
Gegengewicht
Diese Ausgabe ist, zugegeben, keine leichte Kost – aber sie schmeckt lebendig. Wir schauen auf den Tod und feiern gleichzeitig das Leben. Wir erzählen von Ritualen rund um den Globus, die zeigen, wie bunt Abschied sein kann. Wir sprechen mit einer Medizinethikerin über Selbstbestimmung und moderne Technologien in der Medizin – und mit einer Ärztin, die begleitet, wenn jemand gehen möchte. Assistierter Suizid ist kein Freifahrtschein in den Tod, sondern ein Weg, der Würde ermöglicht. Doch dieser Weg verlangt Wissen, Aufklärung und Mut – und vor allem eine Gesellschaft, die lernt, den Tod als Teil des Lebens anzunehmen. Und ja, wir genießen weiterhin auch das Schöne – Mode, gutes Essen, stilvolles Wohnen. Denn Genuss ist kein Widerspruch zum Ernst, sondern sein Gegengewicht.
Wir schauen auf
Nicole Schlaffer, Chefredakteurin BURGENLÄNDERIN
den Tod und feiern gleichzeitig das Leben
Nehmen Sie den November vielleicht zum Anlass, nicht vor der Schwere zu fliehen, sondern ihr mit Neugier zu begegnen. Sie an die Hand nehmen, statt sie in den Keller zu sperren. Wer das schafft, lebt bewusster, tiefer – und manchmal sogar leichter.
Wünsche, Ideen, Anregungen?
nicole.schlaffer@dieburgenlaenderin.at
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