
© Reinhard Gombas
Wenn sie singt, vibriert die Energie im Raum. Ob daheim im Nordburgenland in ihrem Home-Studio oder in einem professionellen Studio in Arizona oder auf der Bühne mit Rock-Größen wie Glenn Hughes: Kati Cher lebt und liebt die Rockmusik. „Die Bühne ist mein Zuhause“, sagt die Sängerin, die gerade mit „Rock Meets Classic“ durch Deutschlands große Arenen tourt und uns zwischendurch ein Interview gibt.
Es war es ein langer Weg von ihrem ersten Kinder-Keyboard bis zu diesen Momenten unter tausenden Augen. „Ich war womöglich noch nicht mal im Kindergarten, als ich angefangen habe, mir selbst Lieder beizubringen“, erinnert sie sich. Später folgten Klavierunterricht, das erste selbst finanzierte Schlagzeug mit 15, Gitarrenstunden – und schließlich der große Schritt ans Mikrofon. „Mit 22 hatte ich mein ‚Coming-out‘ als Sängerin.“
Dass es Rockmusik sein musste, war für sie keine Frage. Der Moment, als sie zum ersten Mal AC/DC hörte, war entscheidend. „Ich habe Blut geleckt und wusste, das ist die Richtung, die ich einschlagen möchte. Rock gibt mir irrsinnige Energie, ich liebe es, meine Power in die Songs zu stecken.“

Kati Cher – zwischen Bühne und Studio
Neben ihren Live-Auftritten produziert Kati Cher auch regelmäßig Gesangs-Videos für die renommierte Ken Tamplin Vocal Academy in Arizona. Jedes Jahr fliegt sie dafür in die USA. Dort entstehen in nur wenigen Wochen bis zu 15 hochklassige Demos. „Die Latte liegt jedes Mal höher. Aber genau das bringt mich weiter.“
Hauptsächlich aber lebt sie für den direkten Kontakt mit dem Publikum. Ob im akustischen Cover-Duo mit Songs der 80er- und 90er-Jahre oder als Backgroundsängerin bei großen Produktionen – ihre Stimme ist gefragt. Doch das ist nur der Anfang: „Mein nächstes Ziel ist es, mich auf meine Solokarriere zu konzentrieren. Ich will eigene Songs schreiben und mit meiner Musik auf Tour gehen.“
Kati Cher – Künstlerin mit Kante
Kati Cher ist ein Künstlername, doch er klingt kaum anders als ihr bürgerlicher. „Ich habe ihn einfach nur internationaler gemacht“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. International wirkt auch ihre Bühnenpräsenz – klar, kraftvoll, selbstbewusst. Dabei hat sie sich diese Haltung hart erarbeitet, in einer Branche, die für Frauen oft doppelt hart ist.
„Als Frau in der männerdominierten Rockszene brauchst du ein dickes Fell. Es gibt viele, die dich ausnutzen oder mit leeren Versprechungen locken“, sagt sie offen. „Oft wird versucht, das musikalische Talent mit Looks oder Sexualität zu überschatten.“ Ihre Reaktion: klare Grenzen setzen. „In solchen Momenten ist es wichtig, Dinge anzusprechen oder sich komplett von der Situation zu entfernen.“

Aber sie kennt auch die andere Seite: die ehrliche Unterstützung, das Miteinander, die Kraft echter musikalischer Zusammenarbeit. „Es gibt auch gute Menschen in der Szene, die an dich glauben und dir eine Chance geben.“
Der Sound des Erfolgs
Was bedeutet Erfolg für sie? Nicht Ruhm oder Klickzahlen – sondern Echtheit und Ausdauer. Obwohl sie auf Social Media hunderttausende Menschen begeistert, geht für sie Authentizität über alles. „Werde Frau deines Könnens, investiere Zeit, bleib dir treu, gib niemals auf. Konstant bleiben ist der Weg zum Erfolg.“
Rückschläge gehören dazu, sagt sie – und lässt sich von ihnen nicht aus der Bahn werfen: „Davon lernen und weitermachen.“ Eine Haltung, die sich auch in ihrer ersten eigenen Single „Alive“ widerspiegelt. „Es war ein persönlicher Traum, endlich eigene Musik zu veröffentlichen. Wenn sich Menschen in meinen Songs wiederfinden – das ist das schönste Gefühl.“
Mut zur Magie
Und was rät Kati Cher jungen Talenten, die vom Burgenland aus die Welt erobern wollen?
„Investiere Zeit in dein Talent und werde Meister darin. Bleib dir selbst treu und gib niemals auf!“ Und dann zitiert sie einen Satz, der sie schon ihr ganzes Leben begleitet:
„Magic is believing in yourself. If you can dream it, you can do it.“
www.katicher.com
Instagram: kati.cher