
Editorial von CR Nicole Schlaffer im Mai đ·
Das Editorial von Chefredakteurin Nicole Schlaffer
© Vanessa Hartmann
Mut, Macht, Musik
Es gibt Magazine, die erklĂ€ren die Welt â und solche, die die richtigen Fragen stellen. Dieses hier tut beides: Es zeigt ZusammenhĂ€nge auf und lĂ€dt gleichzeitig dazu ein, sich selbst zu hinterfragen. Denn was passiert, wenn frau vier MĂ€nner an einen Tisch setzt und sie nicht ĂŒber FuĂball, Autos oder Bundesheergeschichten reden â sondern ĂŒber Feminismus? Was geschieht, wenn junge Musikerinnen sich nicht kleinmachen, sondern laut bleiben, obwohl einige in der Branche leise Anpassung verlangen? Und was, wenn eine Band wie Folkshilfe den Populismus kritisiert und ebenso wie Schauspielerin Patricia Aulitzky ĂŒber Haltung spricht, nicht als Pose, sondern als tĂ€gliche Praxis? Dann wirdâs unbequem. Und genau das ist gut so.
Diese Ausgabe lĂ€dt Dich ein, hinzusehen und laut zuzuhören.â
Nicole Schlaffer
Diese Ausgabe ist ein PlĂ€doyer fĂŒr den Eigensinn.
FĂŒr Stimmen, die sich nicht mehr dĂ€mpfen lassen. FĂŒr MĂ€nner, die sich trauen, andere MĂ€nner zu kritisieren. FĂŒr Frauen, die auf BĂŒhnen stehen, ohne sich verbiegen zu lassen. FĂŒr Menschen, die nicht lĂ€nger auf ein âspĂ€ter vielleichtâ warten, sondern im Jetzt gestalten. Das klingt pathetisch? Vielleicht. Aber Pathos ist erlaubt, wenn es um Substanz geht. Wenn Mut nicht nur ein Instagram-Hashtag, sondern eine Haltung ist. Und es geht um die Frage, was wir alle tun können â inmitten dieser groĂen, grellen Welt â, um nicht zu jenen zu gehören, die wegschauen, wenn MachtÂverhĂ€ltnisse verschleiert werden.
Diese Ausgabe lĂ€dt ein, hinzusehen. Laut zuzuhören. Und vielleicht ein bisschen klĂŒger, wacher, mutiger weiterzugehen.
Schreiben Sie mir Ihre Meinung:
nicole.schlaffer@dieburgenlaenderin.at
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