Don't call it deo – Schwitzen ade

Schwitzen ade – don’t call it deo!

Es gibt ein neues Fluid, das mit jeweils ein bis zwei Tropfen über Nacht das Schwitzen stoppt.

3 Min.

© Don't call it deo

Der Slogan hat mich gecatcht: „Starte in ein schweißfreies Leben.“ Ich sah mich vor meinem geistigen Auge in hellblauer Bluse sorgenfrei in Mittagsmeetings sitzen und im pinken Kleid tropische Sommernächte durchtanzen. Okay, beides passiert nicht täglich, aber ich schwitze viel und habe so meine Fantasien.
Dann wurde „Don’t call it deo“ geliefert: ohne Silikone, ohne Alkohol/Ethanol, ohne Farbstoffe, ohne Parfüm, aber bei den Inhaltsstoffen steht gleich an zweiter Stelle nach Wasser Aluminiumchlorid. Ich öffne die Verpackung und lese die Anwendungshinweise: abends vor dem Schlafengehen auf saubere, trockene Haut auftragen.

Viktória Kery-Erdélyi
Testerin Viki Kery-Erdélyi © Vanessa Hartmann

Neue Erkenntnisse

Plötzlich waren all die Artikel und Studien aus der Vergangenheit präsent, wonach Aluminium gesundheitsschädlich sein soll – und jetzt sollte ich damit sogar ins Bett? Ich bin ehrlich: Ich traute mich eine Weile nicht drüber. Bis der Drucktermin dieser Ausgabe ganz nahe rückte. Da beschloss ich, meine Recherche zum Thema Aluminium auszuweiten. Und siehe da: 2020, als wir zugegebenermaßen sehr mit der Pandemie beschäftigt waren, wurden neue Erkenntnisse veröffentlicht, die alle die früheren Bedenken glaubhaft entkräfteten. Ich picke ein wichtiges Statement von MedWatch.de für Sie heraus: „Im Lichte der neu zur Verfügung gestellten Daten betrachtet der SCCS (Wissenschaftlicher Ausschuss für Verbrauchersicherheit, Anm.) die Verwendung von Aluminiumverbindungen als sicher ().“

Don't call it deo – Schwitzen ade
© Don’t call it deo

Die kongeniale Chemikerin Mai Thi Nguyen-Kim erklärt auf ihrem YouTube-­Kanal Maithink X: Aluminium in Antitranspirantien bildet mit den Proteinen im Schweiß quasi Minipfropfen, somit wird das Schwitzen an sich gestoppt. Wenngleich sie die Vorstellung von „verstopften Schweißporen“ unangenehm findet, verwendet sie auch selbst Antitranspirantien im Wechsel mit klassischen Deos, sagt sie. „Aluminium ist ein häufiges Element, das wir über Essen, Trinken und sogar über die Luft aufnehmen.“ By the way: Aluminium ist in Säure und Salz löslich, somit sollte man Lebensmittel nicht zu lange darin aufbewahren.

schwitzen ist eine Natürliche Klimaanlage

Das Schwitzen ist übrigens ein Kühlsystem, um das uns andere Lebewesen beneiden (Kängurus lecken sich in der Hitze extra über den Arm), „wir sollten eher Schweißflecken gesellschaftlich akzeptieren“, findet die Chemikerin.
Stefan Steiner ist diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger und entwickelte „Don’t call it deo“ aus einer persönlichen Betroffenheit heraus. Er ist überzeugt: Wenn man übermäßiges Schwitzen effektiv bekämpft, stärkt das das Selbstvertrauen.

Nunmehr im Hinblick auf die Inhaltsstoffe beruhigt, legte ich beherzt mit dem Testen los. Die durchtanzten Nächte stehen mir noch bevor, aber mein erster Eindruck von „Don’t call it deo“ ist gut: Die Achseln fühlen sich trocken an, die Haut blieb weich. Toll finde ich die Website des Produkts: Nahezu jede Frage, die mir zur Verwendung einfällt, wird dort beantwortet.

Das Fazit

PLUS

• ergiebig
• stoppt starkes Schwitzen
• vegan und tierversuchsfrei

Minus

• man muss abends daran denken
• duftet nach nichts
• kribbelt auf sensibler Haut

© Shutterstock

www.dontcallitdeo.com

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