Unsere Buchtipps im Februar

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Buchtipps & Rezessionen von Chefredakteurin Nicole Schlaffer

Buchtipp 1: 0 1 2

Herrlich unkonventionell. Leichtfüßig, aber nicht seicht; gewitzt, aber trotzdem komplex. Schmunzeln, wundern, zustimmen – Autor Daniel Wisser hat es drauf, eine Sprache, die mir gefällt.

Zum Inhalt: Computerentwickler Erik Montelius wurde 30 Jahre nach seinem Tod als erster Patient weltweit aus der kryotechnischen Konservierung geholt. Als Aufgetauter überraschen ihn so manche Entwicklungen, andererseits wiederum erstaunt ihn, wie wenig sich auf manchen Gebieten getan hat.

Und zu allem Übel: Seine Frau hat seinen Geschäftspartner geheiratet und der hat zudem Eriks Ideen gestohlen. Menschen tragen Masken, wischen auf tragbaren Computern he­rum und haben viele ihrer damaligen Visionen aufgegeben.

Dieses Buch ist ein gesellschaftspolitisch brisanter Abklatsch der Gegenwart in wirklich erheiternder Sprache. Leseempfehlung!

„0 1 2“ von Daniel Wisser

Verlag: Luchterhand, Hardcover
448 Seiten, € 26,50
ISBN: 978-3-630-87708-2 978-3630877082

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Buchtipp 2: Schönwald

Einer der besten Romane, die ich je gelesen habe. In diesem Familienroman kommt so ziemlich alles vor, was das Leben zu bieten hat. Noch dazu mitreißend geschrieben und spannend aufbereitet. Seite um Seite habe ich verschlungen. Der Inhalt zeigt, was dabei rauskommt, wenn Menschen nicht offen und ehrlich miteinander reden, und was passiert, wenn sie es tun.

Kurzer Abriss der Handlung: Ruth und Harry Schönwald haben drei erwachsene Kinder, die ihr eigenes Leben führen. Als Tochter Karolin einen queeren Buchladen in Berlin eröffnet, kommen alle zusammen. Benni mit seiner Frau und seinen beiden Kindern vom Land, Chris aus New York. Die Familie kommt zusammen und alte Konflikte brechen endgültig auf.

Gnadenlos und mit feiner Beobachtungsgabe entlarvt Autor Philipp Oehmke Familien und ihr Eigenleben.
Absolute Leseempfehlung!

„Schönwald“ von Philipp Oehmke

Verlag: Piper, Hardcover
544 Seiten, € 27,50
ISBN: 978-3-492-07190-1

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Buchtipp 3: Das Café ohne Namen

Der Roman von Robert Seethaler ist einer für jene, die gerne Menschen beobachten. Seethaler ist ein hervorragender Menschenbeobachter und schildert unterschiedliche Persönlichkeiten in ihren Facetten und macht sie zum Greifen nahe.

Inhalt: Wien der 1960er- und 70er-Jahre. Der Gelegenheitsarbeiter Robert Simon eröffnet ein Café nahe einem Wiener Markt. Dort gehen die unterschiedlichsten Menschen ein und aus – und jeder von ihnen hat eine Geschichte, erlebt Situationen, durchleidet Gefühle und empfindet Freude für unterschiedliche Dinge. Am Ende des Buchs fühlte ich mich so, als wäre ich selbst zu Gast im „Café ohne Namen“ gewesen.

Seethaler schafft es, besondere Momente und Augenblicke mit einer Sprache einzufangen, die jeder versteht. Leseempfehlung!

„Das Café ohne Namen“ von Robert Seethaler

Verlag: Claassen, Hardcover
288 Seiten, € 25,50
ISBN: 978-3-546-10032-8

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Buchtipp 4: Geteiltes Land – Zwischen Hoffnung und Aufbruch

Der dritte Band der Familien-Roman-Reihe „Geteiltes Land“ beschreibt die Freundschaft zwischen zwei Mädchen im Osten Berlins vor dem Mauerfall, die als Spitzensportlerinnen ihren Träumen nachjagen und vom DDR-System ausgebremst werden.

Jeder Teil der DDR-Saga kann gelesen werden, ohne die anderen Teile zu kennen, doch als großes Ganzes ergeben sie ein berührendes Stück Zeitgeschichte. Die Sprache beschränkt sich auf das Wesentliche, die Dialoge und einzelne Situationen werden so beschrieben, dass ich mich als Leserin in jede Figur hineinversetzen kann.

Manchmal sind die Spins sehr rasant, langweilig wird’s dabei also nicht, es passiert quasi immer was.
Voller Lesegenuss!

„Geteiltes Land – Zwischen Hoffnung und Aufbruch“ von Farina Eden

Verlag: Piper, Taschenbuch
352 Seiten, € 13,–
ISBN: 978-3-492-31873-0

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