Nichts Besonderes – ein außergewöhnlicher Roman

Unser Buchtipp

Ein Roman-Tipp für Freizeit und Auszeit – für die entspannten Seiten des Lebens.

1 Min.

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Ein ziemlich außergewöhnlicher Roman.

Große Liebesgeschichten, Action und Intrigen werden Sie hier vergeblich suchen. Es ist eher wie ein Strudel, der mich als Leserin in die authentischen Gedanken und Gefühlswelten zweier junger Frauen im New York der 60er-Jahre zieht.

Zum Inhalt: Mae ist 17, als sie die Schule schmeißt, sich von ihrer süchtigen Mutter lossagt und beginnt, für Andy Warhol zu arbeiten. Sie soll die Gespräche abtippen, die er mit seinen berühmten Freundinnen führt. Zwischen all den exzentrischen Menschen sind Maes eigene, sonst so bizarren Sehnsüchte plötzlich originell und willkommen.

Ihre Kollegin Shelley und sie werden zu ungleichen Freundinnen. Doch Mae verliert sich nach und nach in dieser surrealen Welt. Großes Thema in diesem Roman ist die Heroisierung von Andy Warhol, der eigentlich immer nur passiv vorkommt und fast nie namentlich genannt wird.

Die Glorifizierung einer Person und die damit verbundenen Folgen: Alle Menschen leben nur um ihn herum und werden zu den Statisten ihres eigenen Lebens. Das Buch streicht die Sehnsüchte und Unzulänglichkeiten der Protagonistinnen hervor, ist manchmal vollkommen unsentimental, aber auch erfrischend ehrlich – die Erzählweise tiefgründig. Ein gelungener Debütroman.

Nichts Besonderes

Roman von Nicole Flattery
Verlag: Hanser Berlin
Hardcover
272 Seiten
ISBN: 978-3446277281
Preis: € 24,70

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