Business Talk mit Jutta Benedek
Jutta Benedek ist seit Mai 2024 Geschäftsführerin der Landesimmobilien Burgenland (LIB).
beigestellt
Jutta Benedek, wie geht es Ihnen nach einem halben Jahr als Geschäftsführerin der LIB?
Jutta Benedek: Es macht unglaublich viel Spaß, weil die Aufgaben so mannigfaltig sind. Wir investieren in die Zukunft und schaffen für die Burgenländer*innen einen attraktiven Lebensraum, den ich selbst nicht missen möchte. Das ist nicht nur so dahingesagt, sondern auch so gemeint. Egal ob im Bereich der Bestandsimmobilienpflege oder mit den Pflegestützpunkten, den kommunalen Bauprojekten, dem Seemanagement oder der Ceramico als Bildungseinrichtung.
Unternehmen in der Baubranche sind oft männerdominiert. Die LIB hat einen Frauenanteil von fast 50 Prozent. Gibt es unterschiedliche Zugänge von Männern und Frauen im Baubereich?
Ich sehe keine unterschiedlichen Zugänge. Es ist einfach die individuelle Stärke einer jeden und eines jeden, die in den Vordergrund kommt. Ich glaube, es tut uns als Unternehmen gut, dass dieser Anteil so ausgewogen ist. Diversität ist wichtig. Da können alle voneinander lernen und gemeinsam wachsen. Auch der Umgang miteinander ist einfach ganz anders, als wenn die Teams rein weiblich oder rein männlich zusammengesetzt wären. Wesentlich ist auch die Tatsache, dass jede und jeder die Möglichkeit im Unternehmen hat, sich einzubringen, sich zu entwickeln und beruflich erfolgreich zu sein.
Die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung werden immer wichtiger. Was macht die LIB in diesem Bereich?
Aktuell sind wir gerade dabei, im Bereich der Digitalisierung strategische Weichenstellungen für die Zukunft zu setzen. So implementieren wir aktuell ein State-of-the-Art-CAFM-System – eine Softwarelösung, um Gebäude, Anlagen und Ressourcen effizient steuern und einsetzen zu können.
Wir haben außerdem bei der Baudirektion in Stoob zum ersten Mal mit dem BIM-Modell, dem Building-Information-Modelling-System, gearbeitet – eine Software, die einen digitalen Zwilling des Gebäudes schafft und dadurch allen beteiligten Unternehmen Zugriff auf aktuelle Informationen von der Planungsphase bis zur Nutzung des Gebäudes ermöglicht und auch vor Planungsfehlern warnt.
Beim Thema Nachhaltigkeit sind wir uns unserer Verantwortung bewusst, denn thermisch optimierte Gebäude leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Energie- und Klimaziele. Raumheizung, Klimaanlagen und Warmwasser sind maßgebliche Mitverursacher des Energieverbrauchs im Burgenland. Daher setzen wir auf moderne Heizsysteme ohne fossile Energie, Photovoltaik-Anlagen und wie etwa beim Haus der Volksgruppen Burgenland auf grüne Fassaden.
Sie sind nach 20 Jahren beruflich wieder in die Heimat zurückgekehrt. Was schätzen Sie am Burgenland?
Alles. Wirklich alles. Die Lebensqualität, die kulturellen und kulinarischen Möglichkeiten, die Geselligkeit, die Gastfreundschaft, die touristischen Möglichkeiten – für mich hauptsächlich die Thermenlandschaft. Herrn und Frau Burgenländer*in schätze ich als Menschen einfach. Mein Empfang hier in der LIB war so warmherzig, wie ich ihn in der Vergangenheit so noch nicht kennengelernt habe. Das ist eine gelebte Kultur, die sich andere vielleicht erst hart erarbeiten müssen.