
© Mario Wallner
Auf der Bühne steht er ganz selbstverständlich im Rampenlicht – und verliert dabei nie den Blick für das Wesentliche. RIAN, aufgewachsen in Althofen, spricht über seinen Werdegang und die Bedeutung von Bodenständigkeit und Heimat.
VON RAPHAELA LOIGGE
RIAN wusste schon früh, wohin die Reise gehen soll. Musik war für ihn nie bloß ein nettes Hobby oder eine vorübergehende Phase – sondern immer ein Ziel. „Es war immer schon ein Plan“, sagt er rückblickend. „Ich habe nie ernsthaft etwas anderes in Betracht gezogen.“ Dass er heute dort steht, wo er steht, hat also viel mit Durchhaltevermögen zu tun. Denn Erfolg im Musikbusiness, das betont er mehrfach, passiert nicht zufällig. Vielmehr sei es eine Kombination aus Ausdauer, Beharrlichkeit und der Fähigkeit, sich selbst treu zu bleiben. Der bisher emotionalste Moment seiner Karriere? „Ganz klar: Das Konzert im Wiener Gasometer. Da waren die ganze Familie und mein Freundeskreis da. Es war ein Höhepunkt, den ich so schnell nicht vergesse.“ Der Tourabschluss im Wiener Gasometer markierte für RIAN nicht nur einen emotionalen Höhepunkt, sondern auch den Auftakt zu einem neuen Kapitel: Direkt im Anschluss an die ausverkaufte Tour stand fest, dass es weitergeht – inklusive eines Stopps in seiner Heimat. Am 24. April 2026 wird RIAN mit einem eigenen Konzert im VZK Klagenfurt auf die Bühne zurückkehren. Noch davor ist er am 18. Juli 2025 als Special Guest von Edmund auf der Schlosswiese Moosburg zu erleben – ein Heimspiel der besonderen Art.
Zwischen Clubsound und Emotion. RIANs Musik ist eingängig, rhythmisch, voller Leben. Doch sie kratzt nicht nur an der Oberfläche. Besonders dann, wenn er sich emotional tiefer öffnet. „Die Nummer ‚Ungeschminkt‘ ist für mich besonders. Sie ist anders – weniger Happy- Vibes, mehr Nachdenklichkeit.“ Dass er in seiner Musik auch verletzliche Seiten zeigt, ist Teil dessen, was ihn nahbar macht. Diese Balance zwischen zugänglichem Popsound und persönlichem Tiefgang ist es, die RIANs Songs so wirkungsvoll macht. Sie klingen gut – und sie bedeuten etwas.
Kärnten als Ort zum Runterkommen. Der Bezug zu seiner Heimat ist bei RIAN nicht bloß PR-Floskel, sondern echte Herzenssache. Kärnten sei für ihn Rückhalt und Ressource. „Das ist der Ort, an dem ich atmen kann. Wenn ich länger weg bin, vermisse ich die Luft, die Ruhe, die Sterne – und diese Gelassenheit, die Kärnten ausmacht.“ Dass er bei seiner Tour regelmäßig in seiner Heimat Station macht, bedeutet ihm viel. „Es ist immer besonders, dort zu spielen, wo man herkommt. Wenn Familie und Freunde im Publikum stehen, hat das eine eigene Energie.“
Privatleben ohne Scheinwerfer. Wenn er nicht auf der Bühne steht oder an neuen Songs arbeitet, sucht RIAN bewusst den Kontrast. „Ich verbringe gern Zeit mit Freunden, treibe Sport, spiele Fußball oder verreise – auch mal allein.“ Diese Auszeiten sind für ihn unverzichtbar geworden. Sie helfen, sich selbst nicht zu verlieren in einer Branche, die sich ständig dreht. Dass er Fußball spielt, sei für ihn eine Form von Bodenhaftung. Es gehe nicht ums Gewinnen, sondern ums Zusammensein, Bewegen, Runterkommen. „Ich brauche das. Wenn ich privat keine Ausgleichsmomente hätte, würde mir irgendwann der innere Akku ausgehen.“
Der richtige Umgang mit dem Rummel. Je größer die Bühne, desto mehr Aufmerksamkeit – und desto größer die Erwartungshaltung. Doch RIAN geht reflektiert mit dem Trubel um. „Ich bin jemand, der sich selbst nicht zu ernst nimmt. Natürlich ist da manchmal Druck, gerade wegen Social Media. Aber ich versuche, mich davon nicht auffressen zu lassen.“
Kein Sprint, sondern ein Marathon. Der Weg nach oben war für RIAN nicht einfach – aber konstant. Er hat sich nie auf Zufälle verlassen, sondern auf Ausdauer. „Ich bin stolz, dass ich drangeblieben bin. Gerade in einer Zeit, in der alle auf schnelle Erfolge hoffen, zählt für mich vor allem Kontinuität.“ Was er jungen Künstlern mitgeben würde? „Echt bleiben. Nicht darauf warten, dass etwas passiert – sondern aktiv werden. Und: Geduld haben. Wenn man authentisch ist, spüren das die Leute.“
Noch lange nicht am Ziel. Trotz aller bisherigen Erfolge hat RIAN noch viel vor. „Ich setze mir bewusst kleinere Zwischenziele – aber ich träume auch groß. Ein Stadionkonzert wäre definitiv etwas, das ich mir irgendwann erfüllen will.“ Für ihn ist klar: Wenn man konsequent arbeitet, ist alles möglich. Doch mindestens genauso wichtig ist ihm, dass die Freude an der Musik bleibt. „Ich hoffe einfach, dass ich auch in zehn Jahren noch auf der Bühne stehen darf. Dass meine Songs noch Menschen berühren. Und dass ich die Dankbarkeit für all das nicht verliere.“ Ein Künstler zwischen Welt und Wurzeln. RIAN ist ein moderner Popmusiker, der sich nicht von flüchtigen Trends treiben lässt. Stattdessen legt er Wert auf Haltung, Qualität und tiefgründige Inhalte. Er zeigt, dass man Erfolg haben kann, ohne die eigene Authentizität zu verlieren, und dass echtes Wachstum immer auch auf einem klaren Verständnis der eigenen Herkunft basiert.

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