Reisetrends: Was sich Urlauber von heute wünschen

Nach den Reisebeschränkungen der Pandemie steht die Welt Burgenländerinnen und Burgenländern wieder offen.

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Nach den Reisebeschränkungen der Pandemie steht die Welt Burgenländerinnen und Burgenländern wieder offen. So wie vorher wird trotzdem nicht mehr verreist: Die Krise hat das Reiseverhalten der Österreicher verändert und auch Krieg sowie Klimawandel wirken sich auf die Reisetrends der Gegenwart aus. Vor allem die Wahrnehmung von Urlaub an sich ist mittlerweile eine andere. Inwiefern zeigt unser Überblick.

So haben Krisen das Reiseverhalten der Österreicher verändert

Egal, ob im Herbst, in den Sommermonaten oder in der kalten Jahreszeit: Österreicher sind echte Reise-Junkies. Im Jahresdurchschnitt bucht man hierzulande insgesamt mehr als sieben Millionen Auslandsreisen. Während Corona war das nicht uneingeschränkt möglich. Äußere Einflüsse wie dieser wirken sich automatisch auf das Reiseverhalten aus. Statt Auslandsurlauben waren in der Krise Staycations angezeigt.

Aber nicht nur das Urlaubsziel, sondern auch die Planungsweise hat sich verändert. Flexibilität wurde zu einem der wichtigsten Planungskriterien. Ebenso wichtig war es, unter Tausenden Ticketanbietern, einen geeigneten Partner für die Reise zu finden. Neu sind solche Veränderungen des Reiseverhaltens nicht: Beeinflusst von äußeren Bedingungen wie Krisen entwickelt jede Generation im Hinblick auf Urlaube ihre eigenen Prioritäten und Vorlieben. Insgesamt sind die aktuellen Reisetrends vielseitiger denn je. Einfach bloß Urlaub reicht Österreichern als Reiseplan längst nicht mehr aus. Ein gewisses Mehr muss sein – ob nun an Luxus, Erlebniswert oder Ruhe.

Urlaub von den Weltproblemen

„Gönn dir etwas!“ Nach diesem Motto schießen Luxushotels geradezu aus dem Boden. Mit Luxus sind an dieser Stelle nicht unbedingt goldene Einrichtungsgegenstände gemeint. Vielmehr stehen heutzutage Ruhe, Abgeschiedenheit und Exklusivität im Mittelpunkt, wenn wir höhere Summen in Urlaube investieren. Darf es eine persönliche Ferienvilla mit Meerzugang sein? Vielleicht auch genau bedarfsgerechter Service, der die exklusivsten Bedürfnisse berücksichtigt? Von der leckersten Gourmetküche über die besten Sportangebote bis hin zu Weltklasse-Wellness kann Luxus fast alles bedeuten. Gemeinsam haben entsprechende Angebote, dass die Krisen der Welt für die Dauer der Reise keine Rolle spielen. Kaum etwas dringt von außen zum Luxus-Urlauber durch. Das gilt ganz besonders an Destinationen wie den Malediven sowie Seychellen oder an exklusiven Locations wie dem afrikanischen Busch und dem abgelegenen Himalaya.

Besondere Behausungen

Während Corona fiel es schwer, richtig etwas zu erleben. Kein Wunder, dass im Hinblick auf besondere Erlebnisse nach der Krise Nachholbedarf besteht. Was Urlaubsreisen betrifft, beginnt das Erlebnis schon bei der Wahl der Unterkunft. Normale Hotels oder Hostels reichen vielen Reisenden nicht mehr aus. Das muss nicht unbedingt heißen, dass sich der Urlauber von heute nach mehr Quadratmetern oder einem breiteren Restaurantangebot sehnt. Vielmehr geht es um Extras wie einzigartige Aussicht, durchdachte Raumkonzepte und besonderen Charme. Vor diesem Hintergrund haben sich Behausungen wie Tiny Homes zu einem Urlaubstrend entwickelt – von Baumhäusern und Iglus bis hin zu Cabins. Ein Extra-Plus: Unterkünfte wie diese sind oft naturverbunden und ökologisch, so dass sie dem grünen Gesellschaftstrend im Rahmen des Klimaschutzes gerecht werden. Übrigens macht die Entscheidung für die besonderen Behausungen heutzutage nicht automatisch zum Selbstversorger. Als Konzept gibt es beispielsweise auch ganze Treehotels, die an Saunen, Whirlpools und Restaurants angeschlossen sind.

Entspannte Entschleunigung

In der Corona-Krise stand die Welt still. Viele Menschen haben die Entschleunigung in den letzten Jahren zu lieben gelernt. Diese Liebe zur Langsamkeit zeigt sich nun auch in den Reisetrends. Eine Woche lang von Insel zu Insel ziehen? Nur 14 Tage für eine Umrundung der USA? Solche Urlaubspläne klingen für viele nicht mehr wirklich nach Urlaub, sondern eher nach Stress. Der Trend geht in Richtung Slow-Travel – also bewusst achtsame Reisen, die als meditative Verschnaufpausen dienen. Man besucht nur wenige Destinationen, bleibt dafür länger und bewegt sich nur langsam fort: zu Fuß, mit dem Zug oder per Kanu. Von Fahrten mit der Transsibirischen Eisenbahn bis hin zu Pilgerreisen und Frachtschiff-Urlauben ist einiges möglich, Hauptsache es bleibt entspannt! Das Schöne daran: Menschen, Kulturen und Landschaften lassen sich auf diese Weise wirklich “erleben”. In einem ähnlichen Kontext steht der Trend zu Naturreisen – von Camping-Aufenthalten an Gletscherseen und Fahrradreisen entlang schöner Küsten bis hin zu Fußmärschen durch die Wüste. Urlaube von heute sollen erden und die durch die gegenwärtigen Krisen aufgewühlte Gedankenwelt beruhigen.

Kühles Klima

Mehr als 40 Grad! Wofür man früher Österreich verlassen musste, erlebt man hierzulande mittlerweile an ganz normalen Sommertagen. Für Wärme und Sonne muss somit heutzutage niemand mehr das Land verlassen. Wegen des drastischen Klimawandels sehnen sich viele Menschen eher nach dem Gegenteil. An Destinationen wie Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Griechenland drohen gerade in den Sommermonaten teils Waldbrände. Deshalb brechen viele Reisende heutzutage außerhalb der Saison in die Ferne auf. Und wer in den Sommermonaten Urlaub macht, reist mittlerweile eher in den Norden. Von Ostseestränden bis hin zu schwedischen Schärengärten gibt es einiges zu entdecken, was bisher nicht zu den Top-Urlaubszielen der Österreicher zählte. So wie sich der Klimawandel in den kommenden Jahren radikalisieren wird, wird sich dieser Trend laut Experten immer stärker herauskristallisieren.

Bildnachweis: Cristina Conti / clipdealder.de

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