Die Europameisterin in der Wettkampfklasse Wellness-Fitness ist die Südburgenländerin Melanie Maurer.

Melanie Maurer – Posing-Queen

Die Europameisterin in der Wettkampfklasse Wellness-Fitness ist die Südburgenländerin Melanie Maurer.

4 Min.

Melanie Mauerer © beigestellt

Umgangssprachlich als Bodybuilding bezeichnet, geht es bei den verschiedenen Wettkampfklassen jedoch nicht immer nur darum, möglichst viel Masse aufzubauen oder schwere Gewichte stemmen zu können, sondern um Ästhetik. Neben der Biki­ni- und Fitness-Klasse wurde als letzte Klasse 2016 die Wellness-Klasse eingeführt, bei der es um ausgeprägte Muskulatur und weibliche Rundungen geht. Die wohl erfolgreichste Europäerin in dieser Klasse ist derzeit die gebürtige Güssingerin Melanie Maurer. Sie wurde vor Kurzem zum vierten Mal österreichische Staatsmeisterin und kurz davor zur Europameisterin gekürt.

Symmetrie & Ästhetik

Vor zwölf Jahren, damals war sie 19, begann sie im Fitnesscenter zu trainieren. Von Natur aus mit einer zierlichen und dünnen Figur ausgestattet, wollte sie einfach nur ein bisschen Muskeln und Masse aufbauen. Als sie da­rauf angesprochen wurde, ob sie nicht Wettkämpfe machen wolle, zögerte sie nicht lange, doch: „Allein wäre ich nie auf diese Idee gekommen – ich wollte ja eigentlich nur meinen Körper straffen und definieren“, erinnert sich Melanie. Daraufhin trainierte sie zwei Jahre lang konsequent nach Plan und ernährte sich nach strengen Vorgaben. „Es machte viel Spaß, auch wenn es hart war. Aber es faszinierte mich, wie mein Körper sich veränderte. Und es beeinflusste auch mein Wesen.

Die Europameisterin in der Wettkampfklasse Wellness-Fitness ist die Südburgenländerin Melanie Maurer.
© beigestellt

Ich bin ehrgeiziger geworden, zielstrebiger.“ 2017 stand sie zum ersten Mal auf der Bühne – und wurde österreichische Meisterin. Doch streng genommen ist sie Fitness-­Athletin und keine Bodybuilderin. „Es gelten andere Kriterien als beim Bodybuilding. Es ist ein Präsentationssport. Bei der Wellness-Klasse geht es viel um Symmetrie, Ästhetik, weibliche Ausstrahlung. Da steht Muskelmasse nicht so im Vordergrund.“ Auf der Bühne fühlt sie sich wohl und liebt den glamourösen Look. „Wichtig ist, zu wissen, dass die Bewertungen subjektive Komponenten haben. Es gibt zwar klare Wertungskriterien, aber einige davon sind nicht bzw. nur schwer messbar wie zum Beispiel Ästhetik oder Gesamterscheinungsbild. Die Wertungsrichter*innen sind auch nur Menschen – und Geschmäcker sind verschieden. Man darf es also nicht persönlich nehmen, wenn man nicht gewinnt. Ich nehme mir aus dem Feedback der Jury immer nur das heraus, was ich ändern und umsetzen kann.“

Zurückstecken

Der Sport ist ihre Leidenschaft, davon leben kann Melanie Maurer jedoch nicht. Er ist für sie aber der perfekte Ausgleich zu ihrem Brotberuf. Sie schloss ein pädagogisches Studium ab und macht heuer ihren Bachelor in Informatik.

Zur Arbeit am Bildschirm ist der Sport somit komplett konträr – und sie will auch künftig beides machen. Unterstützt wird sie dabei sowohl von ihrer Familie als auch von ihrem Verlobten, der gleichzeitig auch ihr Trainer ist und selbst früher jahrelang Profi-Bodybuilder war.

Bei ihrem durchgetakteten Alltag bleibt nicht viel Zeit für ausgelassenes Feiern oder Freundinnentreffen. „Die Ernährung hat einen sehr hohen Stellenwert, ich muss sehr viel vorkochen für unterwegs, weil ich sollte alle drei Stunden eine Mahlzeit zu mir nehmen. Die Prüfungen auf der Uni und das Training fünf Mal die Woche – das soziale Leben muss da oft zurückgesteckt werden, vor allem in der Zeit der Wettkampfvorbereitung.“

Melanie Mauerer sucht Sponsoren

Das Ziel nach der Europameisterschaft und Staatsmeisterschaft ist heuer die Weltmeisterschaft in Tokio im Dezember. Und weil dieser Sport – auch in Verbindung mit den Reisen – kein günstiger ist, sucht Melanie nach Sponsoren, die sie unterstützen. Denn sie hat noch viel vor und die Meisterschaften zeigen, dass Frauen diesen Sport sogar bis weit nach ihren 50ern machen können, weil es unterschiedliche Altersklassen gibt.
„Mein Ziel ist es, Frauen zu motivieren, einen bewussteren und gesünderen Lebensstil zu führen und auf ihren Körper zu achten. Wenn ich ins Fitness-Center gehe, ist das für mich Abschalten pur – die Zeit gehört nur mir alleine. Wichtig ist die Konsequenz. Nicht voll übertreiben und stundenlang für ein paar Wochen ins Fitness­center gehen, sondern regelmäßig und dafür kürzer. Und jeden Tag andere Muskelgruppen trainieren, das ist wichtig für die Regeneration.“

Melanie Maurer mit ihrem Verlobten und Ex-Profi-Bodybuilder Martin Dudas und Hund Bully
Melanie Maurer mit ihrem Verlobten und Ex-Profi-Bodybuilder Martin Dudas und Hund Bully © beigestellt

Melanie Maurer

  • geb. 9. April 1993
  • aufgewachsen in Güssing, ihre Familie lebt immer noch dort und Melanie besucht sie, wann immer Zeit dafür bleibt
  • lebt in Wien
  • 4-fache Österreich-Meisterin (2024, 2023, 2022, 2017)
  • Europameisterin 2024
  • Vize-Weltmeisterin 2023
  • Deutsche Meisterin 2017
  • Mister Universe (Frauen- und Männerklassen), Sieg 2024 in Liechtenstein
  • Arnolds Classic Europe, 2. Platz 2023

Instagram: melaniemaurer_ifbbwellness

Abo

Sichern Sie sich Ihr BURGENLÄNDERIN-ABO