Ewald Tatar © Pascal Riesinger

Mr. Music

Er ist einer der wichtigsten Player in der österreichischen Musik-Branche: Ewald Tatar. Zahlreiche große Weltstars waren bereits bei ihm unter Vertrag. Mit uns spricht er über Bodenständigkeit und Live-Gefühle.

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Ewald Tatar © Pascal Riesinger

Ewald Tatar hatte sie alle – die Highflyer im Musik-Business. In über 30 Jahren kommt eine beachtliche Liste an Weltstars zusammen, die der 56-Jährige bereits veranstaltete. Und doch bleibt der Burgenländer stets am Boden und mit seinen Wurzeln verbunden. 

Was war dein Highlight 2022?

Im Großen und Ganzen war das die Tatsache, endlich wieder spielen und veranstalten zu können. Es war alles sehr emotional, angefangen mit dem „We stand with Ukraine“-Konzert im Ernst Happel Stadion, ein Wachrütteln in vielerlei Hinsicht; das Nova Rock mit der Spezial-Herausforderung des Unwetters – für mich persönlich war der Höhepunkt das Rolling-Stones-Konzert, wo am Ende ein ukrainischer Kinderchor gemeinsam mit den Musikern „You can’t always get what you want“ sang.

Stars, Pressekonferenzen, Angebote, Backstage-Momente – wie behältst du deine Bodenständigkeit?

Bodenständigkeit ist ganz wichtig, damit ich mich wohlfühle. Ich mag es gar nicht, etwas oder jemanden überzubewerten. Menschen, die sich über andere stellen, halte ich nicht aus. Das Gute bei allem, was ich erreicht habe: Ich habe das nicht alleine getan, sondern am Erfolg waren und sind ganz viele Menschen beteiligt. 

Unlängst hast du wieder mal Robbie Williams in Wien veranstaltet, er kommt heuer auch noch nach Kärnten – wie ist er als Mensch abseits der Bühne?

Er ist ein ganz normaler Typ, der jetzt in einem Alter ist, in dem er seine Ruhe und Mitte gefunden hat. Das hat er bei den Konzerten in Wien ganz klar und zum Teil auch sehr emotional kommuniziert. Hinter der Bühne ist er nett und zuvorkommend, sogar eher zurückhaltend. Er isst mit der Crew im Backstage-bereich, sondert sich nicht ab, sondern sitzt ganz normal mittendrin.

Unzählige Erlebnisse hattest du in den letzten 30 Jahren. Wie stehst du heute zu deinem Beruf?

Es hat so viele Momente gegeben, die mich bewegt und auch irgendwie beeinflusst haben. Schöne, traurige – eine Mischung. Ich bin froh, in diesem Beruf zu arbeiten und davon leben zu können. Auch wenn es mal schwierige Tage gibt – ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. 

Ewald Tatar © Karl Grammer
Die Musik ist sein Leben. Ewald Tatar möchte durch die Förderung junger Bands der Musikwelt etwas zurückgeben. © Karl Grammer

Unzählige Erlebnisse hattest du in den letzten 30 Jahren. Wie stehst du heute zu deinem Beruf?

Es hat so viele Momente gegeben, die mich bewegt und auch irgendwie beeinflusst haben. Schöne, traurige – eine Mischung. Ich bin froh, in diesem Beruf zu arbeiten und davon leben zu können. Auch wenn es mal schwierige Tage gibt – ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. 

Wie schwer ist es für junge Bands und Musiker*innen heutzutage, groß Karriere zu machen?

Es gehört viel Enthusiasmus dazu, aber auch viel Glück. Und es schadet nicht, wenn man jemanden wie uns hat, die auch junge Bands pushen. Letztendlich kann ich aber aus niemandem einen Star machen, das müssen sich die Leute selber machen. Wir können nur unterstützen.

Kann es denn jemals genug Musikfestivals geben?

Ja, kann es schon. Meiner Meinung nach hat Österreich schön langsam den Zenit an Festivals erreicht. Da muss ich mich auch selbst an der Nase nehmen. Es wird für Besucher*innen immer schwieriger, zu entscheiden, wo sie hingehen – die Auswahl ist groß. Doch die Vorverkäufe unserer neuen Festivaltage in Eisenstadt (Anm.: Anfang Juli: Austropop-Tag und „Butterfly -Dance!“ zusätzlich zu den Lovely Days) laufen sehr gut.  

Die Pandemie ist also verdaut?

Die Coronapandemie ist Geschichte. Und sie hat gezeigt, dass Social Media und Streaming-Dienste das Feeling bei einem Live-Erlebnis nicht ersetzen können. Nicht für die Künstler*innen, die von der Bühne aus direkt sehen können, wie die Leute auf sie reagieren. Und auch nicht für die Menschen, die das Gefühl des Dabeiseins und der Zusammengehörigkeit erleben. Es ist einzigartig, wenn bei einem Konzert links und rechts von dir Leute stehen, die genauso mitgehen mit der Stimmung.

Konzert-Highlights

  • Nova Rock
    DO – SO, 7. bis 10. Juni, Pannonia Fields
  • P!nk
    SA, 1. Juli & SO, 2. Juli, Ernst Happel Stadion
  • Clam Rock
    FR, 7. Juli, Burg Clam
  • Butterfly Dance! 
    FR, 7. Juli, Schlosspark Eisenstadt
  • Lovely Days
    SA, 8. Juli, Schlosspark Eisenstadt
  • Robbie Williams
    SA, 22. Juli, Burg Hochosterwitz
  • Picture On
    FR – SA, 11. bis 12. August, Bildein
P!nk © Ebru Yildiz
P!nk ist ein von etlichen Top-Acts, die 2023 in Österreich auftreten © Ebru Yildiz

Wordrap mit Ewald Tatar

Wenn ich eine Frau wäre, dann …
… würde ich überheblichen Männern öfter in den Hintern treten.

Geheimnisse habe ich vor …
… Menschen, die ich mag, keine oder sehr wenige.

Die Leute fürchten an mir …
… etwas, das ich nicht bin.

Diesen klugen Rat würde ich meinem jüngeren Ich geben:
Mach’s genau so, wie du es machst.

Ich tanze …
… irgendwie sehr hippiemäßig, glaube ich (lacht).

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